Bei der Osteotherapie handelt es sich um die Diagnose und Behandlung von Gelenk- und Muskelproblemen mit Hilfe verschiedener Handtechniken. Der Körper wird dabei als eine Funktionseinheit betrachtet. Alle Bereiche sind über verschiedenste Bahnen wie Arterien, Nerven, Lymphgefäße und Faszien miteinander verbunden. Dadurch können Störungen in einer bestimmten Körperpartie weitere Störungen in einem entfernteren Bereich des Organismus verursachen.

Osteotherapeuten sind auf die Analyse dieser Probleme spezialisiert. Sie stellen die korrekte Position der Gelenkflächen zueinander wieder her oder reaktivieren die Beweglichkeit einzelner Muskeln und Muskelgruppen. Nach der Behandlung benötigt das Pferd einige Wochen, um sich an die wiederhergestellte Funktionalität zu gewöhnen und körpereigene Prozesse neu in Gang zu setzen. Die Nutzung dieser „Selbstheilungskraft“ des Körpers ist ein Grundsatz der Osteotherapie.

Was ist eine Blockade?

Von einer Gelenkblockade spricht ein Osteotherapeut, wenn sich zwei gegeneinander bewegliche Knochenstücke (z.B. zwei Wirbelgelenke) miteinander „verkanten“. Das heißt, sie stehen nicht mehr im normalen Winkel zueinander oder sind in ihrem physiologischen Bewegungsablauf durch Muskelverspannungen eingeschränkt. Die Verschiebungen sind oft nur minimal, verursachen zum Teil aber hochgradige Schmerzen, sobald Nervenstränge mit eingeklemmt werden.

Viele Menschen kennen die damit verbundenen Probleme aus eigener Erfahrung. Manchmal sind die entsprechenden Schmerzen kaum zu ertragen und können bei Mensch wie Tier dazu führen, dass die Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt wird.

In manchen, besonders lange bestehenden Fällen, sind Verschiebungen aufgrund von strukturellen Umbauprozessen sogar irreversibel. Oft jedoch verhilft eine rechtzeitige, umfangreiche osteotherapeutische Behandlung dem Patienten zur Heilung. eine rechtzeitige, umfangreiche osteotherapeutische Behandlung und nachfolgende regelmäßige Physiotherapie dem Patienten zur Heilung.

So ist z.B. eine vollständige Hüftgelenksluxation Verschiebungen zweier Gelenkflächen sind immer relativ klein. Einen sogenannten „ausgerenkten“, also völlig zur Seite verschobenen Wirbel gibt es beim lebenden Tier nicht. Sonst würde das Rückenmark so stark gequetscht oder sogar durchtrennt werden, dass das Pferd nicht mehr lebensfähig wäre. Auch an anderen Gelenkflächen haben große Verschiebungen (sog. Luxationen) beim Pferd schwerwiegende Auswirkungen. So ist z.B. eine Hüftgelenksluxation in der Regel nicht mehr zu beheben und erfordert ein Einschläfern des Patienten.