Bei der Osteotherapie handelt es sich um die Diagnose und Behandlung von Gelenk- und Muskelproblemen mit Hilfe verschiedener Handtechniken. Der Körper wird dabei als eine Funktionseinheit betrachtet. Alle Bereiche sind über verschiedenste Bahnen wie Arterien, Nerven, Lymphgefäße und Faszien miteinander verbunden. Dadurch können Störungen in einer bestimmten Körperpartie weitere Störungen in einem entfernteren Bereich des Organismus verursachen.

Osteotherapeuten sind auf die Analyse dieser Probleme spezialisiert. Sie stellen die korrekte Position der Gelenkflächen zueinander wieder her oder reaktivieren die Beweglichkeit einzelner Muskeln und Muskelgruppen. Nach der Behandlung benötigt das Pferd einige Wochen, um sich an die wiederhergestellte Funktionalität zu gewöhnen und körpereigene Prozesse neu in Gang zu setzen. Die Nutzung dieser „Selbstheilungskraft“ des Körpers ist ein Grundsatz der Osteotherapie.

Begleitende Maßnahmen

Bei der osteopathischen Untersuchung erhalten Sie je nach festgestellter Problematik für Ihr Pferd zugeschnittene Übungen. Diese sollten Sie in den nächsten Wochen und Monaten mit Ihrem Pferd regelmäßig durchführen. Nur so hat eine osteopathische Behandlung einen nachhaltigen Erfolg. Das ist wie bei uns Menschen: Ohne nachfolgende Gymnastikübungen hält die Behandlung beim Therapeuten nicht lange vor und die altbekannte Problematik taucht spätestens nach ein paar Wochen wieder auf. 

Unterstützend kann außerdem auf physikalische Hilfsmittel wie ein Matrix-Gerät und/oder die Bemer-Decke (und Gamaschen) zurückgegriffen werden. Was sind das für Geräte? 

Ein Matrix-Gerät ist ein Gerät, welches über mechanische Schwingungen auf das Gewebe wirkt. Die Matrix ist die Grundsubstanz, die unsere Körperzellen umspült. Sie ist u.a. sehr wichtig für den Transport von Elektrolyten, Nährstoffen, Sauerstoff, usw. Diese müssen ja aus dem arteriellen Gefäßsystem in die Zellen gelangen. Ebenso müssen Abfallstoffe und CO2 von der Zelle in die Venen zurücktransportiert werden. Und dafür müssen sie diesen Interzellularraum durchqueren. Die Körperzellen schwingen außerdem in einer ganz speziellen Frequenz – bei Arbeit etwas schneller, in Ruhe etwas langsamer. Ebenso ist die Matrix ständig in Bewegung, sie „fließt“. Ist ein Muskel oder Gewebe verspannt, verklebt, vernarbt oder ähnliches, schwingen die Zellen nicht mehr in ihrer normalen Frequenz und dadurch wird auch die Matrix zäher, ihre Viskosität nimmt ab. Damit können die oben genannten Stoffe nicht so gut zu den Zellen und wieder zurück in die Gefäße gelangen. Die Versorgung der Zellen ist somit schlechter. Das Matrix-Gerät versetzt die Matrix durch einen mechanisch schwingenden Kopf, der auf der Haut aufgelegt und über die entsprechende Muskulatur bewegt wird, in Schwingung. Dadurch wird sie wieder vermehrt in Bewegung versetzt und die Zellen ebenfalls. Wichtig dabei ist, dass das Gerät im Bereich der normalen Körperzellenfrequenz arbeitet. Diese liegt je nach Arbeitsintensität zwischen 8-32 Herz. Ein gutes Matrix-Gerät hat eine große Tiefenwirkung und erreicht auch Muskeln, die unseren Händen von außen nicht mehr direkt zugänglich sind. Daher hat die Verwendung eines solchen Gerätes als begleitende Maßnahme eine große unterstützende Wirkung.

Gleiches gilt für die Bemer-Decke, deren Wirkung allerdings auf einem anderen Mechanismus beruht. Es handelt sich hierbei um eine ganz spezielle Magnetfelddecke, die gezielt auf das arterielle Gefäßsystem wirkt. Von den kleinen Arteriolen wird das sauerstoff- und nährstoffhaltige Blut in die Kapillaren weitergeleitet. Hier verlassen Sauerstoff und Nährstoffe das Gefäßsystem und gelangen über die Matrix zu den Zellen. Die roten Blutkörperchen, die den Sauerstoff durch die Gefäße transportieren, sind im Verhältnis zu den Kapillaren relativ groß. Damit sie sich gerade noch so durchquetschen können, helfen Muskelzellen in den Wänden der Arteriolen, dass sich diese zusammenziehen können (unabhängig vom Puls) und die Blutkörperchen mit zusätzlichem Druck durch das Kapillarsystem gepumpt werden können. In verspannten oder verletzten Muskeln sind u.a. auch die Arteriolen in Mitleidenschaft gezogen. Der Pumpmechanismus funktioniert nicht mehr einwandfrei, wodurch die Versorgung der Körperzellen eingeschränkt wird. Auf diesen Pumpmechanismus wirkt das Bemersignal. Es regt die Muskelzellen der Arteriolen gezielt an, so dass diese wieder vermehrt ihre Arbeit verrichten können. Damit wird die Durchblutung im betroffenen Muskel/Gewebe gesteigert und die Zellenversorgung wieder verbessert. Mit dieser speziellen Wirkweise unterscheidet sich die Bemerwirkung von der Wirkung anderer handelsüblicher Magnetfelddecken. Auch dieses Gerät ist eine sehr gute begleitende Maßnahme für die Behandlung (und im übrigen auch zur Vorbeuge!) osteopathischer Störungen. Weitere Infos dazu unter https://veterinary.bemergroup.com/de_DE/home  (Pferd) oder https://deutschland.bemergroup.com/de/ (Mensch).

Ich biete übrigens beide Geräte auch zum Verleih an.

Das Bemer Horse Set (wie übrigens auch die Human-Sets etc.) können Sie auch über mich als Bemer-Partner kaufen. Sprechen Sie mich einfach darauf an.